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EINBLICKE IN EINE NEUE DIMENSION

Portrait Zheng

Einblicke in eine neue Dimension

Über den nationalen Tellerrand blicken und ihre Perspektiven erweitern – das wird den Teilnehmer/innen der internationalen LIMAK Programme mit Study Trips ermöglicht. Einer davon führt sie nach China, wo Dr. Zheng Han für die Besucher/innen aus Österreich als „Subject Matter Expert“ agiert.

Interview mit Dr. Zheng Han
(
Professor an der LIMAK-Partneruniversität Tongji in Shanghai)

Was erwartet die Teilnehmer/innen in China?

Zheng Han:

Zum einen erwarten sie interessante Vorlesungen und Vorträge zur makrowirtschaftlichen Entwicklung Chinas. Wann, warum und wie hat sich das Land wirtschaftlich geöffnet? Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus? Wie der Ausblick in die Zukunft? Zum anderen stehen – Stichwort Mikrowirtschaft – in der Woche spannende Besuche bei internationalen Unternehmen auf dem Programm. Dort erfahren die Teilnehmer/innen unter anderem, mit welchen strategischen Schwerpunkten sich diese Unternehmen dem Wettbewerb und den Herausforderungen hier im Land stellen.

Portrait Zheng
Anführungszeichen

 

„Bei diesem Study Trip wird den Teilnehmer/innen eine Woche lang der Blick durch die chinesische Brille ermöglicht.“

Dr. Zheng Han

Welche Aufgabe fällt Ihnen zu?

Zheng Han:

Ich biete den Teilnehmer/innen eine 360-Grad-Perspekive auf mein Land. Denn der Außenblick auf China ist leider teilweise etwas einseitig. Ich agiere hier als „Subject Matter Expert“ und gebe anhand von Beispielen aus der Praxis Einblicke in chinesische Wirtschafts- und auch Kulturthemen. Und ich habe die verantwortungsvolle Aufgabe, am Ende der Woche alle Inputs zusammenzufassen, das Wissen zu konsolidieren und die vielen offenen Fragen bestmöglich zu beantworten.

Um welche Fragen handelt es sich hier beispielsweise?

Zheng Han:

Verschiedene, eine davon ist zum Beispiel, inwiefern das chinesische Wirtschaftsmodell nachhaltig ist.

Und Ihre Antwort darauf lautet?

Zheng Han:

China hat vieles richtig gemacht. Aber nicht alles. Die große und wichtige Umweltfrage etwa wurde lange Zeit vor sich hergeschoben. Um das zu verstehen und einordnen zu können, braucht es aber Hintergrundwissen, etwa zum politischen System und der Rolle der Partei, welches ich zu vermitteln versuche. Man muss verstehen lernen, dass in China ein anderes Wertesystem als in Europa und eine andere Herangehensweise an gewisse Dinge herrschen.

Was nehmen die Teilnehmer/innen im besten Fall aus China mit?

Zheng Han:

Einblicke in die für sie neue und damit fremde Dimension China. Und die Einsicht, dass die Welt nicht zweidimensional ist, sondern drei- und vierdimensional. Die Teilnehmer/innen entwickeln in dieser Woche eine für Führungskräfte wichtige Sensibilität einem anderen System gegenüber. Ein Verständnis dafür, dass die Welt – wie eben in China – auch anders ticken kann. Es geht also in einem gewissen Ausmaß um das Aneignen interkultureller Kompetenzen, für das wir in dieser Woche eine gute Basis legen können.

ZUR PERSON

Prof. Dr. Zheng Han ist Inhaber des Lehrstuhls für Innovation und Unternehmertum an der Tongji Universität in Shanghai. Er hat seinen Masterabschluss in Maschinenbau an der TU Braunschweig erworben und promovierte an der Universität St. Gallen in der Schweiz. Ferner war er Stipendiat der Schweizer National Fond (SNF), Gastwissenschaftler an der China Europe International Business School (CEIBS) sowie am Wharton-SMU-Forschungszentrum in Singapur tätig. Er lehrt in EMBA und Executive-Programmen, u.a. ESMT Berlin, ESSEC Business School, ETH Zürich, Mannheim Business School und Universität St. Gallen.